Beiträge mit dem Schlagwort: Bier

The final countdown

Die Märchen-Schauplätze wurden und wurden nicht weniger schön. Von der einen Wasserfallschlucht, zur nächsten Dschungelbach-Gabelung, um dort wieder in einer glitzernden Welt festlich zu essen, Spiele zu spielen, zu einem Wasserfall-pool zu klettern und dort auch unserem Cobra-Mann, sowie einem Riesenvaran zu begegnen. Der Riesenvaran war ungelogen mindestens einen Meter lang (ohne Schwanz) und lief einfach am gegenüberliegenden Ufer vom Gebüsch zum Bach und dann wieder zurück. Das war vielleicht ein beeindruckendes Tier. So etwas einfach so nebenbei zu sehen, während man sich von seiner Tour ausruht, die wieder eine Kletterpartie sondergleichen gewesen ist, versetzt einen immer wieder so in Staunen über das eigene Leben, dass man sich manchmal kneifen muss, um sicher zu gehen, dass das gerade wirklich zum Alltag gehört. Und das gegenüberliegende ¨Ufer¨ war nur fünf Meter von uns entfernt 😀 Als wir unseren letzten Trekk antraten, waren wir schon so an das Leben unter der Plane am Fluss gewohnt, dass es schon beim Gehen ein bisschen traurig stimmte, dass das Abenteuer jetzt bald zu Ende sein sollte. Aber was den Trekk anbetrifft, übertrafen wir uns an diesem Tag mindestens 10 Mal selbst, denn es war eine Erhöhung nach der anderen, die wir mit der Abrundung eines unglaublich steilen Abstiegs innerhalb von 7 Stunden nahmen. Und im Dschungel laufen ist einfach anders. Es gibt keinen Weg, und keinen festen Tritt. Wir hatte außerdem immer Chucks oder Sandalen an und rutschten dann doch des öfteren aus, wenn eine Wurzel brach, ein Schlammloch tiefer war als erahnt oder die Liane, an der man sich um einen im Weg stehenden Baum schwang zu reißen drohte. Aber dass ich so etwas geschafft habe, bedeutet mir wirklich Einiges. Es gibt keinen unsportlicheren Menschen als mich, aber eine Sache habe ich, die mir bei so einer Aufgabe hilft, und das ist Biss. So etwas in sich selbst zu entdecken macht immer wieder ein kleines bisschen stolz und ich habe diesen langen langen Aufstieg, sowie die teilweise auch etwas gefährliche und steile Rutschpartie nach unten mit guter Laune, schweißnassem Körper und motivierten Schritten genommen. Und durch diese sieben Tage um die fünf Kilo abgenommen 😀 So als kleinen positiven Nebeneffekt…habe mir schon überlegt, wie ich wohl aussehen würde, wenn ich mal einen Monat Dschungeltour mache?

Wir kamen jedenfalls pitschnass, und dieses Mal wirklich völlig fertig, dreckig und in der Abenddämmerung an unserem letzten Lagerplatz an. Während wir zu diesem noch ein kleines Stück vom Fluss entfernt wieder aufsteigen mussten, passierten wir ein paar Lager der anderen Dschungelreisenden und waren wieder in einem Stück Zivilisation angelangt…komisches Gefühl. Nur das hören von Stimmen, das Sehen von anderen Gesichtern war fast schon wieder gewöhnungsbedürftig. Mudi, unser verschollener Guide, wartete mit kaltem Bier auf uns und wir warfen uns in die letzten trockenen, nicht ganz so stinkenden Tücher die wir hatten, tranken, lachten und waren wirklich am Ende des Trips angekommen. Am nächsten Tag sollte es mit den Rafting-Reifen den riesigen reißenden Fluss unseren kompletten, gelaufenen Weg zurück nach Bhukit Lawang gehen…die Mum freute sich schon 😀 Sollifri

Kategorien: Summatra | Schlagwörter: , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Mother, should I trust the government?

Die Tatsache, dass mich meine Mum schon nach drei Wochen besuchen kam, hatte wohl einige Gründe 🙂 Sie hat wohl gemerkt, dass ich hin und her gerissen war von Sehnsucht und Tatendrang und hat außerdem wohl so ihren ganz eigenen Kampf am laufen mit der Tatsache, dass ich wirklich geflogen bin. Aber wenn ich etwas genossen habe, dann das Teilen von Eindrücken. Ich weiß nicht ob es jedem so geht, aber in meinem Fall ist es oft so, dass ich mit vertrauten Personen in alte Muster verfalle. Sei es die pupertierende 16jährige oder das verschüchterte, meinungslose Etwas, dass nichts mehr ersehnt als Harmonie. Manchmal auch beides im Dauerwechsel 😀 Aber diese erste Abend, an dem wir uns in Bangkok getroffen haben, war wirklich unheimlich schön. Ich war schon ein bisschen fertig, von der langen Busreise mit einem Minibus, der irgendwann nur noch mich alleine in das dunkle Nichts zu fahren drohte und einfach nicht stoppte. Das Ankommen, hatte etwas so belebendes für mich, dass ich mich auch vollends auf das geborgene Gefühl einlassen konnte, dass die Anwesenheit meiner Mama in mir auslöste. Ich wurde von jemandem in den Arm genommen und sprudelte vor lauter Geschichten und der Freude darüber, dass jemand Lust hatte, mit mir einen Teil dieser Zeit hier zu verbringen. Wir redeten die ganze Nacht, tranken Cocktails, bis der Morgen graute und waren so nett zueinander, dass es fast schon unheimlich wurde 😀 Wir freuten uns ehrlich, uns zu sehen…und solche Momente sind immer wieder schön. So selten im Leben hat man die Gelegenheit, mit einer Person eine intensive, mehrwöchige Phase zu teilen, ohne dass man abgelenkt wird. Die Pläne, die wir machten, waren allesamt immer wieder chaotisch…und doch haben sie funktioniert 🙂 Als wir im Flugzeug nach Sumatra saßen, spürte ich, wie froh ich war, dass ich in so ein unbekanntes Land das erste Mal nicht alleine fahren würde. Mir war klar, dass ich es auch alleine gemacht, geschafft und geliebt hätte…und doch ist es ein gutes Gefühl, zugeben zu können, dass das allein sein immer nur gut für eine Phase ist…nicht für ein Leben. Die Ankunft in diesem Land war schön. Die Luft am Flughafen tropisch freucht-warm, selbst die aufdringlichsten Taxifahrer, waren Vorzeige-Gentlemen im Vergleich zu dem, was wir aus Thailand gewohnt waren. Der erste, der uns in die Stadt brachte, war so lustig und liebenswürdig, dass wir nicht anders konnten, als mit ihm im Auto zu singen und die Fenster auf zu reißen. Wir blieben zwei Nächte in einem eigentlich spottbilligen Luxushotel und ließen die medan´sche Mentalität auf uns rieseln. Alle warnten uns davor, nicht alleine auf die Straßen zu gehen in der Nacht…die Welt sei gefährlich auf diesem Fleckchen. Die Nächte Gangsters Paradise und eine Frau eigentlich sowieso hoffnungslos verloren, in diesen Gefilden. Wir taten es trotzdem. Und passiert ist uns nichts. Nachts mit einem winzigen Motorbike-taxi durch verlassene Straßen einer riesigen Hauptstadt zu fahren ist zwar dann doch etwas gruselig, aber wir haben ein paar coole Orte gefunden. Zum Beispiel eine indische Disko 🙂 Medan Nightclub war der Name, und nachdem wir abenteuerlich gegessen hatten, wollten wir ein Bier trinken gehen. Unser Fahrer wartete geduldig an jeder Ecke auf uns, an der wir etwas unternahmen, und meine Mutter wurde nicht müde, zu betonen, wie wichtig es wäre, dass ich das jetzt nicht alles alleine gemacht hätte 😀 Der Sound in der Disco war wie aus einem Bollywood Film ohne Dezibel-Gesetz. Noch nie! Hatte ich so laute Musik gehört. Wir konnten uns also schon mal nicht unterhalten, bis wir Bier bestellt hatten (die Getränke waren eigentlich unbezahlbar, selbst für uns), wurde uns schon das komplette Sortiment an Alkoholoka auf der Bar ausgebreitet, weil wir uns einfach nicht verständigen konnten, und Fans hatten wir auch schon fünf, bevor wir überhaupt Platz genommen hatten 😀 Der Inhaber, gesellte sich direkt zu uns und beschenkte uns reich mit Nüssen und purem indonesischen Whiskey, er schien unfassbar begeistert und erstaunt darüber, dass deutsche Touris ihren Weg in seinen Laden gefunden hätten. Und nachdem uns nicht viel anderes zu tun übrig blieb, besaufen nicht erschwinglich war und Verständigung unmöglich, raften wir uns ernsthaft dazu auf, mit all den indischen alten Frauen und Männern auf die Tanzfläche zu gehen 😀 Es war ein wahres Spektakel was dort ablief. Männer tanzten Arm in Arm mit Männern, riesige Kreise wurden Hand in Hand geschlossen und alle klatschten, bewegten die Hüften und sangen Karaoke in der selben Lautstärke, die einem die Ohren zum dröhnen brachte. Und meine Mum und ich mitten drin. Wir gaben unser bestes, die Bewegungen nachzumachen und hatte zumindest so viel Erfolg darin, dass uns sogar der momentane Sänger von der Bühne entgegen sprang, um mit zu tanzen 😀 Also was man ja vielen Völkern wirklich zu Gute halten muss, und somit auch den Indern, das ist diese Nähe, die sie zueinander empfinden. Sie können ausgelassen den Alltag Vergangenheit und Zukunft sein lassen und sich gegenseitig in den Armen liegen, völlig unabhängig von Geschlecht, Alter oder Rangordnung. Wir sind daraufhin bald schon gegangen, weil unsere Ohren drohten zu explodieren, aber die Erfahrung war besonders. Wir wurden noch umarmt, nach draußen begleitet und jeder den wir trafen, sorgte sich darum, dass wir auch wirklich sicher weiter transportiert werden. Also vielleicht stimmt es, dass Medan so verrucht ist, aber wir haben irgendwie nur die Netten getroffen 🙂 Das ändert zwar absolut nichts daran, dass es eine der hässlichsten Städte ist, die ich je gesehen habe, ohne Glanz, voller heruntergekommener Straßen, einem Einkaufszentrum, das reicher ist, als jedes, dass wir in Deutschland vorfinden würden, also eine ins Gesicht springende Arm-Reich-Kluft, aber es bedeutet schon ein weiteres Mal, dass wir uns immer und immer wieder selbst eine Meinung über die Tatsachen dieser Welt bilden werden und müssen…dazu angehalten sind. Wären wir im Hotel geblieben, hätten wir nie gesehen, wie herzlich indische Männer miteinander tanzen können 🙂

Kategorien: Thailand | Schlagwörter: , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.

Things I Like...

Wanna change the world? Choose wisely...

Lieder und ihre Geschichten

Ein Blogprojekt von Carmen Eder

WordPress.com News

The latest news on WordPress.com and the WordPress community.