Egal wohin wir gegangen sind in Bhukit Lawang, jeder hat diesen Satz zu uns gesagt 🙂 Und ich hab mich jedes Mal wieder gefreut wie ein Schnitzel. Der Ort selbst, war eigentlich von den Häusern und Straßen her nicht besonders überragend, da er vor Jahren von einer großen Flutkatastrophe heimgesucht wurde und sich im Prinzip immernoch im Aufbau befand. Aber die Stimmung war es. Man spürte, sah und hörte, dass man sich jetzt direkt neben dem ECHTEN Dschungel niederließ und konnte nicht aufhören zu schauen. Ein großer Fluss trennte den Ort in sich, und man konnte ihn nur über einige kleinere und größere Indiana Jones Hängebrücken überqueren. Überall saßen junge Kerle mit Gitarren in ihren Läden und am Ufer. Es wurde von Früh bin Spät gesungen und das Feeling, das der nebelige Dschungelausblick bot, vor allem wenn man über so eine lange, wackelige Brücke lief, war unbeschreiblich. Ich war hin und weg von dieser Situation. So als ob ich endlich am Arsch der Welt angekommen wäre und niemand mir das mehr streitig machen könnte. Ich wollte da rein. Das erste was uns an diesem Ort passierte, war dass wir mit zwei Guides sofort darüber verhandeln mussten, ob wir mit ihnen eine Dschungeltour buchen wollten, oder nicht. Wir waren jedoch sehr dankbar, als sie uns Zeit zum Überlegen gaben und noch dazu dabei halfen, mit unserem Gepäck eine Bleibe zu suchen. Wir fanden eine, auch noch jene welche, die Naturschutzprojekte unterstützte und waren wirklich nicht schlecht erstaunt, als wir herausfanden, wie groß und schön das Zimmer in der Butterfly sweet tatsächlich war. Eine riesige Terrasse mit Massivholzmöbeln, die direkt zum Fluss zeigte rundete das Bild ab. Wir entschieden uns gegen den Rat von Stefan Loose, gleich bei den ersten zwei Guides unsere Dschungeltour zu buchen, die uns angequatscht hatten. Hauptsächlich deswegen, weil uns Tschibur schon auf dem Weg zur Lodge so viel über Pflanzen erzählen konnte, dass wir einfach darauf vertrauten, er könnte uns das wirklich schön gestalten. Also buchten wir 7 Tage (selbst die Guides selber waren erstaunt, die meisten machten nur einen oder zwei) fest an diesem Tag, und waren gleichzeitig davon überzeugt, dass es die Herausforderung unseres Lebens werden wird 😀 Aber wer ist schon mal wirklich im Dschungel unterwegs? Wir wollten beide so gerne richtig erleben, wie es ist dort ohne Zeitdruck zu sein…tief hinein zu gehen und zu leben, als gäbe es nichts anderes. Immerhin muss es ja mal irgendwann so gewesen sein. Nachdem wir in dem total schönen, urigen Tony´s Restaurant Pizza und Pasta gegessen hatten (das war der Wahnsinn für mich) und ein paar Bier und Songs auf der Guitarlele mit Tschibur weiter, versuchten wir durch den Regen unser restliches Gepäch nach Hause zu bringen. Aber nachdem die Mum keinen Regenschutz hatte und auch sonst schon zu jammern anfing, blieben wir einfach im nächsten Laden wieder sitzen und unser neuer Guide organisierte todesmutig irgendwo im dunklen verregneten Nichts sowas wie süßen Palmenalkohol, der uns reichlich lustig werden ließ 😀 Nachdem wir eine weitere Stunde auf den geduldigen interessierten Indonesier eingeredet hatten (alles über Reichtum, Palmölplantagen, Umweltbewusstsein und Verantwortung des jeweiligen Landes gegenüber seinen Ressourcen was uns einfiel), kamen wir bei unserer Lodge an. Wir machten uns frisch, ich bestaunte Bilder über ein abgebranntes Melodrom in meiner Heimat und wir brachen schlussendlich alle gemeinsam auf, um auf irgendeine Party zu gehen, die in einem anderen dunklen Nichts stattfinden sollte. Auf dem Weg dorthin kam allerdings raus, dass sie aufgrund des Regens ausgefallen war. Ich dachte mir heimlich, dass dann ja wohl nie eine Party stattfinden konnte in dieser Gegend, wenn sie im Regenwald zur Regenzeit wegen Regen abgesagt wurde…aber nichts desto trotz, hatten wir Lust, so noch nicht aufzugeben. Tschibur und ich wateten durch verwinkelte Matschpfade zu irgendeinem winzigen Laden im letzten Winkel, um Bananabrandy zu besorgen, während die Mum mit Mudi (dem anderen Guide) Affen über unserem Bungalow bestaunte, die in den Zweigen umhersprangen. Wir tranken, lachten, rauchten und aus der Hütte neben unserer kamen immer wieder Kerle die sich zu uns gesellten. Eigentlich waren alle, die sich in diesem Ort befanden Dschungelgiudes, wie sich herausstellte 😀 Und fünf oder sechs von denen teilten sich so eine Hütte, in der wir zu zweit schliefen. Irgendwann nach dem dritten Typen der da zur Tür hinausgestolpert kam, konnten wir uns fast nicht mehr einkriegen vor lachen…weil es schien, als würde da drin ein ganzes Dorf hausen 🙂 So saßen wir da noch eine Weile, meine Mum redete noch angeregt mit einem langhaarigen Guide über Palmölplantagen (er hatte ein T-shirt an, auf dem stand ¨don´t palm us off¨), und irgendwann zogen wir uns endlich in das herrliche Bett zurück. Die Jungs redeten und tranken noch lange auf unserer Terrasse und der Ausflug in den Dschungel mit unseren beiden Kameraden, schien vielversprechend zu werden. Ich schlief wie ein Baby, in dieser Nacht. Laute Frösche die klangen, wie grunzende Kinder, machten den Sound perfekt. Die Träume von all den Plantagen, die uns so verhasst waren, blieben Gott sei Dank noch ein wenig aus…aber sollten später dafür umso härter werden. Mein letzter Gedanke war der Guns ´n Roses Song, den mir den ganzen Tag jeder eingepflanzt hatte, dem ich begegenet war…inklusive meines Mannes 🙂 ¨Watch it bring you to your knees¨….na ich bitte darum, hab ich mir gedacht 😉
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Welcome to the Jungle….
Kategorien: Summatra
| Schlagwörter: Bhukit Lawang, Dschungel, Echt, Feeling, Flut, Guns´n Roses, Pflanzen |
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