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Jungle Trekk Jungle Trekk, in Bhukit Lawang, see the monkey, see the bird, see Orang Utan ey ey

Nach dem wir uns einen Tag aklimatisiert hatten (das war mit der Mum gar nicht so einfach, die hatte nämlich Hummeln im Hintern) gings dann ernsthaft los mit unserem 7 Tage Dschungeltrip. Nachdem kein Mensch dort sieben Tage bucht, waren wir nur zu zweit mit unseren Guides und konnten deshalb getrost eine Stunde zu spät aus unserem Bungalow kommen und dann nochmal geschlagene drei Mal zurück zu unserem Gepäck laufen und es auseinander nehmen, weil wir etwas vergessen hatten 😀 Wir liefen also eine unendlich lange Treppe bergauf, mit schweren Travellerrucksäcken auf dem Rücken und waren nach der ersten Stunde schon so fertig, dass wir uns wirklich freuten, als der erste Orang Utan sich dazu bequemte, sich uns zu präsentieren. An diesem Tag sahen wir in wenigen Abständen fünf von diesen unglaublichen Menschenaffen. Einer war 6 Jahre alt, ein anderer ein Wilder mit einem schon etwas älterem Baby, und ein Affe namens Sandra, die ihr Junges noch am Bauch trug. Die Affen, die Namen trugen, wurden semiwild genannt. Sie wurden bei der Feedingstation bis zu ihrem 6. Lebensjahr mit Nahrung versorgt, um sie zu erhalten und gleichzeitig auszuwildern. Das ging alles wahnsinnig unter die Haut. Überall war Wurzelwerk am Boden, die Sonnenstrahlen brachen sich durch die unendlich weit entfernten Baumwipfel und jeder knisternde Schritt, die Geräusche in den Ästen, die lebendigen kleinen und großen lustigen Geschöpfe mit all diesen tausend Gesichtsausdrücken…alles wurde zum Abenteuer und magisch unterlegt durch die Gewissheit, sich jetzt in unberührter, ursprünglicher Wildnis zu befinden. Meine Mum völlig ungehalten über die Erfahrung, einem Orang Utan in freier Wildbahn zu begegnen wurde innerhalb von Sekunden zur Dschungelexpertin und schlich auf Zehenspitzen die Abhänge hinab, kniete hinter Bäumen voller kindlicher Begeisterung um den Geschöpfen so nahe wie möglich zu kommen und knipste Fotos was das Zeug hielt. Manchmal packte sie auch die Angst, wenn beispielsweise Sandra schnell wie der Blitz am Boden war und sich auf sie zu bewegte, und sonst saßen wir einfach nur bei jedem einzelnen Affen so lange wir nur konnten…Es ist unvergleichlich faszinierend so etwas zu erleben. Die weiblichen Affen bauen für sich und ihre Babys große Nester in der Nacht und Orang Utans werden Im Durchschnitt 70 Jahre alt im Dschungel, und sogar 90 in Gefangenschaft…weil sie im Alter die Kraft in den Armen zum Hangeln verlieren und dadurch am Waldboden leichter erreichbar für Feinde sind. Diese Begegnungen waren komisch, denn man merkt, dass die Affen aufmerksam auf einen werden und doch einfach ihr Ding durchziehen 🙂 Und so großen Tieren in der Wildnis zu begegnen, fesselt einfach schon alleine für Stunden, weil man einen Eindruck gewinnt, wie bedeutend alles in dieser Welt wirklich ist…und wie unbedeutend der Mensch im Vergleich. Echte Balance zu erleben, eine Welt in der alles aufeinander abgestimmt ist…nicht zu viel und nicht zu wenig jeglicher Art von Jägern, Nahrung, Wasser und Sonne, Grün, Getier, Wärme und Frische…es ist alles ausgeglichen und perfekt…da braucht es keinen Menschen der einen Plan erstellt oder selbst eingreift. Nachdem wir unser erstes Dschungellunch auf Bananenblättern zu uns genommen hatten und vollends in unserer neuen Welt angekommen waren, war es gleich viel Leichter, über Wurzel, Stein, Bach und Liane stolpernd den kleinen Wildnispfad hinter unserem wirklich an der Natur interessierten Guide zu gehen und Stück für Stück diese grenzenlose Schönheit in sich aufzusaugen. Hier und da kam ein Abgrund, ein Wasserfall in der Ferne, ein Paradiesvogel oder ein atemberaubender Ausblick hinter den riesigen Regenwaldbäumen hervor, bei dem man ganze Dschungeltäler überblicken konnte, aus denen sanft und mystisch der Dampf und Nebel aufstieg. Als wir abends nass geschwitzt, mit Muskelkater und aufgerissenen Augen (so sieht man mehr) bei unserem ersten Lager ankamen, stockte uns der Atem. Unser Koch August war schon da und machte sich daran, über drei Steinen (so dass die Pfanne und der Wok platz haben) mit einem in der Mitte brennenden Feuer unser Abendessen zu kochen. Der Schlafplatz, der jedem darauffolgenden ähneln sollte, war ein lang gezogenes Ästegstell, über dem wasserdichte Planen ausgebreitet wurden. Auf dem Boden lag noch eine Plane über dem Lehm, und auf dem konnten wir unsere Isomatten ausbreiten. Das wars…tagsüber war das kleine ¨Haus¨ offen, so dass man sich auch vor der Sonne schützen konnte, und nachts machte man es so gut wie dicht, um sich vor den Regenschauern zurückziehen zu können, die einen mit ihrem Getrommel und Getöse jede einzelne Nacht im Rhytmus der Welt in den Schlaf wiegten. Das ganze war auf eine Erhöhung gebaut, damit die Flut des vor uns plätschernden Baches uns nicht so leicht erwischen konnte, falls sie beschloss, aufzutauchen. Und was uns den Atem stocken ließ, das war das Idyllische an der Situation. Ein anderer Traveller (ein junger Franzose namens William, mit einer lustigen Momofrisur), sollte die Nacht mit uns im selben Lager verbringen und saß schon ganz gefangen von dem Anblick auf einem Felsen neben dem Fluss, und schaute mit uns gemeinsam in die Richtung, aus der sich die Abenddämmerung breit machte. Wir hörten so viel, und doch war es der Inbegriff von Ruhe, was wir dort vorfanden. Links und rechts erstreckte sich der wildeste Tropenwald in die Höhe…der Bach schlängelte sich durch das Tal, in dem wir für diese Nacht zu Hause waren und wir konnten ihm weit mit den Augen folgen, bis er hinter Lianen, Sonnenstrahlen und dinosaurierartigen Bäumen verschwand. Wir sprangen alle in den Fluss, plantschten und lachten und wuschen uns den Schweiß aus den Augen…als wir mit dem Einheitsgefühl der Natur vertraut waren, setzten wir uns alle erfrischt zusammen, erzählten uns von unseren Reisen, der Liebe, der Einsamkeit und auch den Aufgaben, die einem die Routine des Alltags zu Hause stellt. William reiste schon seit Jahren alleine. Er konnte als er zwei Jahre zuvor aufgebrochen war, um Australien zu sehen, kein einziges Wort englisch (das kennt man ja von den Franzosen 😉 ). Mittlerweile sprach er besser als ich und war ein durch und durch eigensinniger, interessanter und interessierter Mensch geworden. Er fragte mich so lange über meine Beweggründe und Entscheidungen in meinem Leben aus, bis er ganz verdutzt da saß, und sagte, er habe so vieles gefunden in seiner Zeit allein…habe vier Monate mit einem Camper im Outback gelebt und fast das Sprechen verlernt, sei immernoch davon überzeugt, dass das Leben mehr zu bieten habe, als sich in ein ihm wiedersprechenden System einzuordnen…doch woran er nicht mehr glaubt, sei die Liebe. Man kann große Gefühle in jemandem für einen Moment auslösen, sich fühlen, als wäre es Liebe, jedoch das was die Menschen in diesem Wort suchen, werden sie niemals finden. Weiter sprach er nicht…und auch nicht mehr mit mir. Er schien darüber nachzugrübeln, warum ich wohl geheiratet hatte und kam nur kurz am nächsten Tag zu mir, gab mir eine geschnitzte Schachfigur (ich hatte ihm erzählt, dass ich vorhatte mit meinem Messer dem Nino aus Regenwaldholz Schachfiguren zu schnitzen), und lächelte mich an, auf eine Art, die wohl sagte, finde es trotzdem schön, dass du noch daran glaubst. So endete also der erste Tag im Dschungel mit Lachen, unglaublich gutem Essen, ein paar Zauber-Kartentricks von Tschibur und dem Gefühl, wirklich etwas atemberaubend besonderes zu erleben…jetzt…genau in diesem Augenblick.

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